Oblast Kaliningrad und Baltikum

 

 

Nachdem, wie im Vorbericht bereits beschrieben, doch noch die Grenzbescheinigungen eingegangen waren, machten wir uns am Donnerstag auf den Weg, das Kaliningrader Gebiet und das Baltikum zu erobern. Nachdem das Gepäck verstaut, die Packsäcke verzurrt und die Navis gefüttert wurden, ging es um 14.00 Uhr zusammen mit Micha zuerst nach Neumünster. Hier sammelten wir Folker auf, tranken noch einen Kaffee und fuhren schließlich weiter nach Kiel zum Ostuferhafen zur Fähre "Lisco Maxima", die uns nach Klaipeda in Litauen bringen sollte.

Einchecken in Kiel
Einchecken in Kiel

Das Einchecken ging relativ schnell. Doch dann dauerte es noch eine ganze Weile, bis wir endlich an Bord durften. Und dann wurde es spannend. Die einzelnen Parkdecks waren durch mittig eingebaute Rampen miteinander verbunden. Das bedeutete also auf ziemlich engem Raum und einem rutschigen Gefälle aus Stahl immer weiter hinunter ins nächste Parkdeck. Ein vor uns fahrender Suzuki-Fahrer aus Litauen hatte scheinbar das glatte Metall unterschätzt und bei der Abfahrt zu sehr die Vorderbremse gezogen. Mit blockiertem Vorderrad und mit aufheulendem Motor legte er sich unsanft und scheppernd auf die Seite. Zum Glück ist dem jungen Mann nichts passiert, das Mopped sah aber nicht mehr ganz so gut aus. Dann erreichten wir das unterste Parkdeck und durften uns in die hinterste Ecke stellen. Außer Folkers beiläufiger Bemerkung, dass wir uns ca. 8 Meter unter der Wasseroberfläche befanden und das Vorgängerschiff bei einem Brand im Oktober 2010 vor Fehmarn Totalschaden erlitt, machte mir auch die Luft hier unten mächtig zu schaffen. Wir hatten hier bestimmt 35° und nun kamen auch noch die Abgase der nach uns kommenden Autos hinzu. Das Verzurren der 4 Moppeds dauerte eine Weile und wurde von der Schiffscrew übernommen. Klar, dass wir solange daneben stehen blieben bis sichergestellt war, dass die Bikes fest standen und dass auch nichts beschädigt wurde.

Festzurren der Moppeds
Festzurren der Moppeds

Nun suchten wir erst einmal den Aufgang und die Rezeption. Mit gefühlten 30 KG Gepäck, Helm und Tankrucksack quälten wir uns im engen Treppenaufgang von einem Deck zum nächsten. Und endlich, im 5. Deck wurden wir fündig. Nach Luft schnappend und keuchend erreichten wir, oder besser gesagt ich, unsere 4-Bett-Innenkabine auf dem 6. Deck. Schlüsselkarte in den Slot, Tür auf, Licht an und....Schock. Oha, wirkte ja doch ziemlich eng. Beim Betreten von 4 ausgewachsenen Menschen samt Gepäck stellte sich dann heraus, dass dies nicht nur so wirkte, sondern auch war. Meine Fresse, was für ein Gedränge. Micha ergriff gleich die Flucht und stellte nur schnell sein Gepäck ab. Dann machte auch Folker die Biege und überließ Axel und mir erst einmal die Kabine fürs häusliche Einrichten. Nachdem wir uns erst einmal frisch gemacht und umgezogen hatten und das meiste Gepäck unter die Betten geschoben hatten, konnte man jedenfalls den Teppichboden wieder sehen. Jetzt hatten wir Durst und freuten uns auf ein schönes kühles Bierchen.

Innenkabine
ziemlich enge Innenkabine

Vor uns lagen nun 21 Stunden Fahrtzeit. Also inspizierten wir erst einmal ausgiebig das Schiff. Zu den unteren Decks kamen wir nun nicht mehr. Das waren ausschließlich Parkdecks und durften nicht mehr betreten werden. Auf Deck 6 und 7 waren Kabinen und Deck 8 beinhaltete das Sonnendeck. Um 20.00 Uhr legte das Schiff ab. Danach stärkten wir uns erst einmal mit einem leckeren Abendbrot (Fisch, Fleisch und einige nicht definierbare Spezialitäten) und ließen den Abend locker in einer der Bars ausklingen, bevor wir uns mit genauem Ablaufplan dem Entern unserer Kabine zuwendeten.

nachdenkliche Gesichter
nachdenkliche Gesichter beim Ablegen

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