Es geht nach Hause

 

Auch heute galt: erst einpacken, dann frühstücken. Um 6.00 klingelte der Wecker und wir begannen nach einer wohltuenden Dusche mit dem Einpacken und Verstauen unserer Packsäcke und Taschen. Als die Sonne hinter dem Hügel hervorkam und sich nun die Luft langsam aber sicher erwärmte, saßen wir bereits beim Frühstück und ließen es uns schmecken. Dann noch einen letzten Blick auf den Pool, einen letzten Blick auf das "petite" Baguette und wir setzten uns gegen 9.30 Uhr in Bewegung.

une petite baguette
une petite baguette

Auf der nächsten Tanke füllten wir Sprit und Öl auf und los ging´s. Axel hatte die Rückfahrt so gewählt, dass sie uns noch einmal über 3 Pässe führen sollte, bevor wir dann auf die Route  Napoleon stoßen würden. Der erste Pass, den wir befuhren, hieß Col de la Colle-Saint-Michel (1.431m). Zum heutigen Warmfahren gerade richtig. Anschließend ging es weiter zum Col d´Allos (2.249m), der ähnlich wie der L´Iseran kark und schroff war. Einzige Steigerung: die Straße war wesentlich schmaler und es gab null Begrenzungen. Kam einem ein Auto entgegen, musste man sich schon einen Plan machen...und bloß nicht seitlich in den steil abfallenden Abgrund schauen. ;-) Aber wir hatten super Wetter, und das war die Hauptsache.

Serpentinen
...und noch mehr Serpentinen am Col de la Colle

Hier merkte man dann allerdings, dass wir Wochenende hatten, denn wir waren bei weitem nicht mehr die einzigen Motorradfahrer, die Lust auf Pässefahren hatten. Gruppen aus Italien und der Schweiz tummelten sich später auf dem höchsten Punkt des Col d´Allos (genau wie wir), um ein Beweisfoto zu schießen.

Beweisfoto
Beweisfoto am Col d´Allos

Nach einer kurzen Pause ging es weiter zum nächsten und letzten Pass, dem Col du Festre (1.452m). Aber erst einmal stand die Abfahrt vom Col d´Allos an, die dann doch ziemliche Nerven kostete, da 80% der Abfahrt mit frischem Rollsplitt bearbeitet worden war und das Fahren darauf nicht wirklich Spaß machte.

Rollsplitt
alles voller Rollsplitt

Die Abfahrt vom Col du Festre war dann eigentlich der Beginn des langsam ausklingenden Fahrspaßes. Danach wurden die Straßen breiter, die Landschaft ähnelte nun mehr einem Mittelgebirge und uns wurde mit ein wenig Wehmut klar, dass sich nun unser Motorrad-Urlaub so langsam dem Ende neigte. Ein letzter verträumter Blick auf den Lac du Sautet ließ uns noch einmal in Erinnerungen der letzten Tage schwelgen.

Lac du Sautet
Lac du Sautet

Ab hier ging es nun relativ gerade in Richtung Grenoble. Zwischendurch machten wir noch einmal eine kleine Pause, da auf einer Brücke, die wir befuhren, gerade eine Bungee-Jumping-Veranstaltung stattfand. Schon mutig, sich so ca. hundert Meter in die Tiefe zu stürzen. Schon beim bloßen Zuschauen wurde mir schlecht.

Bungee Jumping
Bungee-Jumping

Als wir Grenoble erreichten, war es schon weit nach 16.00 Uhr. Zu früh, um jetzt schon nach einer Unterkunft zu suchen, zu spät, um noch bis nach Freiburg zu fahren, denn das Navi zeigte als Ankunftszeit 0.42 Uhr an. Axel suchte nun im Navi nach irgendeiner Alternative zum Übernachten, entschloss sich dann (auch wenn´s Maut kostete), die Autobahn zu nehmen und so setzten wir uns erst einmal auf die Bahn und fuhren los.

Blöderweise führte die Autobahn uns erst einmal westlich Richtung Lyon und nach etwa 50 gefahrenen Kilometern zockte uns die erste Mautstation mit schlappen 11,- € ab. Oha...ganz schön happig. Weiter ging´s um Lyon herum, um dann wieder östlich in unsere geplante Richtung zu fahren. Die nächste Mautstation kam und diesmal durften wir sogar zusammen 13,- € abdrücken. Jetzt reichte es Axel, zumal wir durch den Schlenker in Richtung Lyon nicht wirklich viel an Strecke oder Zeit gewonnen hatten. Bei Bourg verließen wir die Autobahn und Axel suchte nun im Navi nach einer Unterkunft. Er fand ganz in der Nähe ein Etap, und wir waren uns schnell einig, dass dies heute unser Endpunkt sein sollte.

Leider war das Etap komplett ausgebucht, ebenso wie ein 6km entferntes Formule1-Hotel. Zum Glück fanden wir nach einigem Suchen dann noch ein Hotel, das allerdings seine besten Tage bereits hinter sich hatte. Aber egal, wir bekamen ein Doppelzimmer mit Bad für 45,- €. Mittlerweile war es 20.30 Uhr und wir freuten uns auf eine Scheibe Brot, die wir noch im Gepäck hatten (im Hotel gab es kein Essen!) und ein Bierchen. Der Preis von 3,50 € pro 0,33L-Flasche empfanden wir dann allerdings schon als Unverschämtheit. Wir orderten dann noch ein Gläschen Wein, unterhielten uns noch mit einem anderen Motorradfahrer-Pärchen und machten uns um 22.00 Uhr auf in die Heia.

Bierchen, Wein und was zu essen
Bierchen, Wein und was zu essen

Heute gefahren von Origan Village nach Bourg: 463 KM

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