Monte Bondone und Gardasee

 

 

Um 5:00 Uhr werde ich geweckt. Irgendetwas raschelt und ein Schattenwurf von der aufgehenden Sonne bringt Unruhe ins fahle Zeltlicht. Der Biker neben uns ist bereits eifrig mit Packen beschäftigt. Das Schließen eines Reißverschlusses klingt um diese Zeit wie ein Schnellfeuergewehr.

Schattenbiker
Sieht gewaltig aus durch die Zeltwand

Mit der Nachtruhe ist es vorbei und wir kriechen langsam aus dem Zelt. Der Biker verabschiedet sich mit einem kurzen Gruß und nun beginnt auch für uns die nervige Packerei. Obwohl wir immer schneller werden, brauchen wir vom Aufstehen bis zur Abfahrt immer noch 2 Stunden.

Einpacken
Erst einmal frühstücken...

Zum Glück haben wir einen schattigen Platz, denn das Thermometer sagt bereits morgens um 9:00 Uhr 26 °C.

Es dauert nicht lange, dann befinden wir uns auf der sagenhaften SP85 in Richtung Monte Bondone, der längsten Bergrennstrecke Europas. Der Monte Bondone gilt als der Hausberg von Trient. Im Juli findet auf einer Länge von 17,3 Kilometern mit 140 Kurven das Autorennen Trento–Bondone statt. Die Straße über den Monte Bondone erreicht ihren höchsten Punkt auf einer Höhe von 1650 m. Einfach nur traumhaft hier...

Monte Bordone
Herrliche Aussicht

Nach gefühlten Stunden und Fahren über allerkleinste Sträßchen muss eine Pause her. Auf dem Passo Bordala entdecken wir ein Hotel mit gleichem Namen und genießen ein warmes Croissant und einen Cappuccino. In einer Höhe von über 1.000 m ist es gut auszuhalten.

Kaffeepause Passo Bordala
Kaffeepause Passo Bordala

Um 12:30 Uhr geht´s weiter. Die nächsten Pässe am und um den Gardasee herum warten auf uns. Kurze Zeit später haben wir den ersten richtig spektakulären Blick auf und tolle Fotos vom Gardasee in der Kamera, wie wir sie ähnlich bereits in unserem Urlaub 2013 aufgenommen hatten. Leider sind alle jetzigen Fotos auch auf den verloren gegangenen Speicherkarten, die irgendwo in Italien am Straßenrand einer Schnellstraße vor sich hinrotten.

In Torbole tanken wir und schwimmen anschließend mit dem Touristenstrom aus Blech entlang der Küstenstraße. Spaß sieht anders aus und ich frage mich, welcher Italiener freiwillig in der Ferienzeit hier entlangfährt. Trotzdem ist jeder Blick auf den Gardasee ein Farbenspektakel und Balsam für den Sehsinn.

Blick auf den Gardasee
Farbenspektakel

Bei Castelletto verlassen wir die Hauptstraße und fahren noch einmal einen sehr steilen und sehr schmalen Pass, der uns am Ende wieder auf die Küstenstraße in Garda führt. Der Blick auf den Gardasee ist hier oben einmalig, aber so richtig Lust haben wir nicht mehr.

Auf einer Esso-Tanke östlich von Lazise gönnen wir uns ein Eis und beschließen, uns den nächst möglichen schönen Campingplatz per Maps zu suchen. Den finden wir dann in 25 Kilometern Entfernung in Valeggio am Monte Borghetto im Campingpark Borghetto. Die Rezensionen sind klasse und es gibt so gar einen Pool.

alles vorhanden
Schatten, Wasser und Sitzmöglichkeiten...alles vorhanden

Der Platzbetreiber empfängt uns freundlich und aufmerksam. Er ist selber Motorradfahrer und Treiber einer Africa Twin und so dauert es natürlich nicht lange, bis sich Gesprächsstoff und Sympathie aufbauen. Wir bekommen einen schönen schattigen Platz mit eigenem Wasseranschluss und einer Holzsitzgruppe ganz in der Nähe. Einziges Manko: der Weg zum Waschhaus und Klo ist etwas weit. Aber das haben wir uns selber zuzuschreiben, da der Wunsch nach Schatten größer ist als das Bedürfnis alter Leute.

Nach dem Aufbau nutzen wir trotz Hunger erst einmal den Pool. Und hier kann man wirklich von Pool reden und nicht von einer Pfütze, wie sich das sooft bei anderen Platzbeschreibungen herausstellt.

Nachtaufnahme
Drohnenaufnahme spät abends vom Pool

Die Abkühlung tut gut, die Sonne brennt immer noch. Das Abendessen ist schnell zubereitet. Hier bewähren sich wieder einmal unsere neu angeschafften Faltschüsseln. Dieses Mal gönnen wir uns nach dem Essen einen Absacker in Form eines Aldi-Magenbitters, verbannen die restlichen 2 Miniflaschen aber nach dem ekligen Genuss wieder ganz unten in der Tasche.

Abend Camping Borghese
Essen aus Faltschüsseln

Was für ein schöner Tag...Axel und ich sitzen noch bei einem Bierchen vor dem Zelt und lassen das Erlebte wirken. Die Gegend, die netten Leute, die Straßen...alles passt irgendwie perfekt zusammen. Als wir den Reißverschluss des Zeltes zuziehen, ist es schon dunkel.


Garmin Tag 6

Statistik pro Person:
gefahren laut "Routes": 170 KM
Kosten für Benzin: 15,73 € (Liter Ø 1,85 €)
Übernachtung Camping Borghetto: 15,00 €

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